Wie anerkannt ist ein Fernstudium?

Wie anerkannt ist ein Fernstudium?

Das Fernstudium ist eine beliebte Alternative zu Präsenzstudiengängen - aber wie gut kommen die darüber erworbenen Abschlüsse in der Wirtschaft an? Im Weiteren erfahren Sie alles Wichtige zur Anerkennung des Fernstudiums.

Staatliche Anerkennung des Fernstudiums

Akademische Fernstudiengänge und ihre entsprechenden Präsenzstudiengänge sind in rechtlicher Hinsicht gleichwertig. Beide lassen sich nur an staatlich anerkannten Hochschulen beziehungsweise Fernhochschulen absolvieren und enden mit einem Bachelor beziehungsweise Master Abschluss. Dabei ist es unerheblich, ob das anbietende Institut in privater oder staatlicher Hand ist. Zudem benötigt jeder einzelne Fernstudiengang eine Zulassung durch eine der Akkreditierungsagenturen wie die Foundation for International Business Administration Accreditation (FIBAA) oder die Agentur für Qualitätssicherung durch Akkreditierung von Studiengängen e.V. (AQAS).

Unabhängige Gutachter reichen dazu ihre Beurteilung an die interne Kommission weiter, die letztlich entscheidet. Die Anbieter müssen erhaltene Akkreditierungen nach einer gewissen Zeitspanne erneut einholen. Durch diese gesetzlich geregelte Anerkennung und Akkreditierung der Fernstudienangebote soll die Qualität der Lehre grundsätzlich gewahrt bleiben. Aus diesen Gründen macht es für Sie also keinen Unterschied, ob Sie Ihren akademischen Grad per Fern- oder Präsenzstudium erlangen.

Darüber hinaus kommt für nicht-akademische Fernlehrgänge auch eine Zertifizierung durch die Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU) infrage. Diese prüft beispielsweise die Studienunterlagen und Vertragsbedingungen, um Ihnen sowie allen anderen Teilnehmern einen gewissen Qualitätsstandard zu ermöglichen. Über ein entsprechendes Siegel erkennen Sie dann, welche Fernlernangebote den gesetzlich vorgeschriebenen Richtlinien entsprechen. Allerdings gilt diese Regelung beispielsweise nicht für Kurse, die Sie aus privatem Interesse belegen, und bestimmte andere Fernstudienangebote. Ein ZFU-Siegel ist demzufolge zwar wichtig, aber nicht in allen Fällen nötig.

Außerdem können Sie sich mit einem Fernlehrgang auch auf die Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer (IHK) vorbereiten. Die bundesweit einheitlich geregelten IHK-Abschlüsse sorgen ebenfalls für eine Gleichwertigkeit und zwar unabhängig davon, ob Sie zur Prüfungsvorbereitung einen Präsenz- oder Fernkurs belegt haben. In der Regel stehen die Zeugnisse der IHK auf einer Niveaustufe mit einem Bachelor Abschluss.

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Anerkennung des Fernstudiums beim Arbeitgeber

Etwas schwerer einzuschätzen als die rechtliche Anerkennung des Fernstudiums ist dessen Ansehen beim Arbeitgeber. Grundsätzlich lässt sich dazu sagen, dass Weiterbildungen im Fernstudienbereich eine immer größere Wertschätzung erfahren. Da sich Menschen heutzutage vermehrt auch nach ihrer Schulzeit, der Ausbildung oder einem ersten Studium weiterbilden möchten, kommt der Idee des lebenslangen Lernens eine steigende Aufmerksamkeit in der Gesellschaft zu. Bezogen auf den Arbeitsmarkt ist ein abgeschlossenes akademisches Fernstudium für viele Personalmanager ein Nachweis dafür, dass Sie als Arbeitnehmer über eine hohe Eigenmotivation, ein realistisches Zeitmanagement sowie eine gewisse Zielstrebigkeit verfügen. Manche Unternehmen fördern Ihre berufsbegleitende Fortbildung sogar gezielt, indem sie beispielsweise einen Teil Ihrer Fernstudiengebühren übernehmen oder Ihnen flexiblere Arbeits- beziehungsweise Urlaubszeiten für Präsenz- und Prüfungsphasen einräumen.

Ähnlich beliebt sind die Abschlüsse der IHK wie zum Beispiel der Fachwirt Gesundheits- und Sozialwesen, da Sie diese über eine offizielle Prüfung erwerben. Die Wirtschaftsunternehmen wissen dabei zu schätzen, dass Sie im Zuge der Weiterbildung besonders praxisorientiertes und berufsnahes Wissen erlernt haben. Schließlich besteht für Sie auch die Option, über einen Fernlehrgang eine Teilnahmebescheinigung oder ein institutsinternes Zertifikat zu erlangen. Ob Ihnen diese einen Karrierevorteil bescheren, hängt allerdings stark vom jeweiligen Unternehmen, Ihrem Aufgabenbereich und dem Inhalt Ihrer Weiterbildung ab. Legt Ihr Arbeitgeber beispielsweise großen Wert auf die Gesundheitsförderung der Mitarbeiter am Arbeitsplatz, so punkten Sie mit einer zusätzlichen Qualifikation zum Betrieblichen Gesundheitsmanager besonders.

Wenn Sie also Ihre Jobchancen verbessern oder in höhere Positionen innerhalb Ihres Unternehmens aufsteigen möchten, so ist ein Fernstudium insgesamt eine gute Gelegenheit dazu. Dafür sprechen sowohl die wachsende Wertschätzung bei vielen Arbeitgebern als auch die Vereinbarkeit mit Beruf und Familie. Am besten klären Sie als Arbeitnehmer jedoch im Vorfeld mit Ihrem Vorgesetzten ab, ob dieser Ihre gewünschte Weiterbildung als sinnvoll und fördernswert erachtet.

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